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Taifune 2020

Drei Taifune in kurzer Zeit

von Melinda Espinosa und Nob Kalau, aus Guam

„Die Güte des Herrn ist´s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und seine Treue ist groß.“ Klagelieder 3,22-23

Die Philippinen sind in den letzten Wochen von gleich drei aufeinanderfolgende Taifunen heimgesucht worden. Der erste war der Taifun „Quinta“ mit Windböen von bis zu 185 km/h. Wir sind so dankbar, dass er plötzlich eine südlichere Richtung einschlug und unsere verletzlichen Dörfer der Polillo-Inseln verschonte.  Der zweite war der Super-Taifun „Rolly“ mit Windböen von bis zu 310 km/h. Er löste Sturzfluten auf den südlichen Philippinen aus. Viele Dächer wurden abrissen, Bäume stürzen um und wir waren froh, dass unsere Inselstationen bis auf Überflutungen kaum Schaden erlitten und unsere Gemeindehäuser während dieses Taifuns zu Evakuierungs - und Gebetszentren wurden. Es ist erstaunlich zu sehen, wie gelassen die Philippinen solche Katastrophen ertragen.

 

Unsere Mitarbeiter waren kaum mit den Aufräumarbeiten fertig, als sie sich schon wieder auf einen Taifun vorbereiten mussten. Wie? Ein weiterer Taifun in weniger als einer Woche nach dem letzten, der wieder über den Philippinen wüten sollte? Und dann verwüstete am 11.11.2020 der Taifun „Ulysses“, mit Windböen von bis zu 215 km/h ganze Dörfer der Polillo-Inseln und des südlichen Luzons. Gewaltigen Regenfälle führten zu Überschwemmungen der Straßen und Metro in Manila und zerstörte viele Gebäuden. Wir versuchten von Guam aus in ständiger Kommunikation mit Pastor Marty und mit Edna vom Hauptquartier in Manila zu bleiben. Zum Teil mussten wir Tage auf Nachrichten von unseren Mitarbeitern auf den Polillo Inseln warten. Sie kamen nur spärlich an, denn durch den Stromausfall war auch kein Handyempfang möglich. Hier nun kurzer Einblick in die Auswirkungen auf unseren Stationen:

 

Bilder der Verwüstung:

Waisenhaus Bahay Kalinga in Mindoro: 

Unser Waisenhaus war von allen drei Taifunen betroffen. Unsere Mitarbeiterinnen besorgten rasch so viele Vorräte wie nur möglich, versuchten alle Fenster so gut sie konnten zu sichern, und versammelten die 13 Kindern im ersten Stock des Gebäudes, wo sie die Taifune aussaßen und sicher waren. Wir sind dankbar, dass unser Waisenhaus standgehalten hat und unser Gebäude nur leicht beschädigt wurden. Der Mangobaum, der in der Nähe unserer Küche steht, war im Laufe der Jahre sehr groß geworden. Er krachte fürchterlich und ein Ast brach ab, aber Gott sei Dank fiel er nicht auf das Gebäude. Obwohl er sehr fruchtbar ist, muss er jetzt gefällt werden, da er umstürzen könnte. Die ganze Gegend um das Waisenhaus und in den umliegenden Dörfern stand bis zur Hüfte unter Wasser. Aber unser Gelände wurde nicht überflutet! Jedes Mal war die Strom- und Wasserversorgung ca. fünf Tage unterbrochen, aber wir danken dem Herrn, dass es unseren Kindern und Mitarbeiterinnen gut geht. Nun heißt es für sie, alles nochmals aufzuräumen. Um unsere Kinder und Pädagoginnen vor weiteren Taifunen zu schützen, arbeiten wir an einem verbesserten Katastrophenbereitschaftsplan. Dazu gehören einfache Dinge wie Taifun-Fensterläden, die schnell über alle Fenster montiert werden können, besseren Dachsicherungen und einen Vorrat an haltbaren Dosennahrungsmitteln anzulegen. Wir sind dankbar für jede Hilfe und Spende dafür.

 

Jomalig. Kurz bevor der Taifun Ulysses über Jomalig herzog, besuchten Pastor Narciso Mandreza und Mitarbeiter aus Jomalig das Dorf Casuguran, um mit der schnell wachsenden Gemeinde einen Gottesdienst zu feiern und vier Geschwister zu taufen. Ein paar Tage danach wäre es zu spät gewesen. Der Taifun traf Casuguran sehr hart und hinterließ eine öde Landschaft. Überall sah man umgestürzte Bäumen und zerstörte Häuser. Um das Gemeindehaus in Jomalig vor den Stürmen zu schützen, verrammelten sie alles mit Brettern und nahmen die PMA- Schilder ab. Trotzdem strömte Wasser durch die Fenster und richtete einen enormen Wasserschaden an, aber das Gemeindehaus hielt stand. Viele haben dort Zuflucht gesucht, als die Dächer ihrer Häuser einfach davonflogen. Es wurde zu einer segensreichen Zeit des Gebets und der Gemeinschaft. Unter ihnen war auch unser PMA Bootskapitän Bayani und seine Familie. Auch sie haben nun kein Dach mehr über dem Kopf. Viele Häuser, die mit leichtem Material gebaut wurden, sind von umstürzenden Bäumen völlig zerstört worden. Bayani und Narciso hatten bereits vor dem ersten Taifun die beiden Motoren des Auslegerkahns „Evangel“ ausgebaut und ihn flussaufwärts „versenkt“, damit er nicht vom Sturm weggerissen werden konnte.

 Patnanungan: Da wir in Patnanungan gleich fünf Gebäude jedes Mal sturmsicher machen mussten, packten alle mit an. Jonathan, unser Hausmeister, Bryan, ein Ältester und viele andere Mitglieder der Gemeinde hatte alle Hände voll zu tun. Fenster wurden vernagelt und die Dächer festgezurrt. Auch hier diente das Schulgebäude als Unterschlupf für mehrere Familien. Der letzte Taifun war gewaltiger als die beiden anderen und verursachte größere Schäden als wir erwarteten. Der riesige Mangobaum eines Nachbarn fiel auf unseren Konferenzraum und Küche und zerstörte das Dach. Auch das Dach der Schule hatte sich aufgestellt und ist nun an vielen Stellen verzogen. Das Dach unseres Hausmeisters und der Zaun um das Schulgelände sind einfach weggeflogen und müssen jetzt ersetzt werden. Schon die Beseitigung all der Trümmer und die Reinigung der Gebäude dauerte eine ganze Woche. Aber wir sind dankbar, dass es allen gut geht und sie am Leben sind.

 

Guinaygayan: Diese Station wurde schwer getroffen. Die ersten beiden Taifune überstand das Gemeindehaus mit leichten Dachschäden, die sofort repariert wurden. Doch der dritte Sturm blies die komplette Nipa-Hütte einfach um. Vom Gemeindehaus ist nichts mehr zu sehen außer einem zerstörten Dach, das auf dem Boden liegt! Die ganze Insel scheint am Boden zerstört zu sein! Wir waren so dankbar, als wir die Berichte von unserem Praktikanten John Mark erhielten, dass niemand verletzt wurde und Familien wohl auf sind.

Apad: Erst zwei Tage nach dem Sturm konnte wir von unserem neuen Pastor Roger, der knapp ein Jahr lang dort ist, ein paar Nachrichten erhalten. Seiner Familie und unserem Praktikanten Davidson geht es gut. Das Haus, in dem die Familie von Pastor Roger lebt, war kaum betroffen, nur ein paar Nipas sind vom Dach geflogen. Jedoch wurde das komplette Dach unseres Gemeindehauses weggerissen und ein Großteil der Struktur stürzte ein. Schon länger wollten wir in Guinaygayan und Apad solide Gemeindehäuser bauen – nun müssen wir es wirklich tun. Wir erwägen auch, als zweiten Schritt, auf die anderen Gemeindehäusern stabilere Dächer zu installieren, denn die Taifune nehmen immer mehr zu. Wir beten für die nötigen Spenden, verfügbare Bauarbeiter und Materialien, die man ja mühsam auf diesen kleinen Inseln bringen muss.

Kilogan: Wir sind so dankbar, dass wir in diesem Jahr den Bau des Gemeindehauses dort abschließen konnten. Das neue Gebäude hielt bei allen drei Taifunen mit nur wenigen Schäden stand und wurde auch hier zum Evakuierungszentren für viele Familien, deren Hütten einfach davonflogen. Wie auf den anderen Inseln ist der Schaden sehr groß, Häuser, Bäume, Gärten und Ernten wurden zerstört. Unser Praktikant Dhean, Pastor Jun und Hausmeister Onyo helfen mit den Aufräumarbeiten und sprechen den Menschen Mut zu.

Calutcot: Lange konnten wir nicht zu Pastor Ed Gentova durchdringen. Die letzten Nachrichten waren, dass dort aufgrund der Pandemie keine Präsenzkurse in den Inselschulen mehr stattfinden. Da viele Eltern keinen Bildungsabschluss haben fällt es ihnen schwer, mit ihren Kindern die Unterrichtseinheiten durchzugehen. Einige Schüler kommen deshalb ins Gemeindehaus wo ihnen Ed und Beth bei ihren Schulaufgaben helfen und jeden Schultag mit einem Wort Gottes und Gebet beginnen. Nun endlich konnte uns Pastor Ed über die Taifunschäden berichten. Wie auf den anderen Inseln wurden viele Häuser beschädigt und auf der ganzen Insel liegen überall Trümmer von umgestürzten Bäumen, die die Straßen blockieren. Im Gemeindehaus wurde glücklicherweise nur die Tür beschädigt. Ein Baum fiel jedoch auf ihre Küche und alles brach zusammen. Auch wurde sein kleines Boot von einem umstürzenden Baum zerstört. Aber sie und alle Kinder sind wohl auf und gesund.

Amaga: Da es für Pastor Jose und seine Frau Gemma keine andere Möglichkeit gab, mit uns zu kommunizieren, liefen sie den beschwerlichen Weg zu unserer Patnanungan-Station. Die Straßen waren schlammig und voller Trümmer und umgestürzter Bäume, aber sie haben es geschafft. Sie berichteten uns, dass es allen im Dorf gut gehe. Das Dach des Gemeindehauses wurde von einem Ast getroffen, auch ihr Haus wurde beschädigt, aber vor allem sind sie dankbar, dass der Herr sie beschützt hat.

Wir beten, dass wir die kommenden Monate gutes Wetter haben, damit wir aufräumen, reparieren und wiederaufbauen können. Wir stellten auch Lebensmittelpakete zusammen, um den betroffenen Menschen vor dem Erntedankfest eine kleine Ermutigung zukommen zu lassen. Es kostet uns nur 10,- €, damit jeder ein Päckchen mit jeweils 5 kg Reis, 5 Dosen Sardinen, 4 Dosen Maisfleisch, 5 Päckchen Nudeln, Kaffee und Zucker erhalten kann. Das scheint nicht viel zu sein, ist aber eine große Hilfe für Familien, die alles verloren haben. Sie waren so dankbar zu erleben, dass es Menschen gibt, dies sich um sie kümmern. Und wir sind dankbar, dass die Gemeinde auf Pohnpei und Spender aus Deutschland uns dabei kräftig unterstützt haben und freuen uns noch über alle anderen, die uns dabei helfen, möglichst vielen Familien Hilfe zukommen lassen zu können.

Nun stehen wir vor vielen kleinen Projekten wie Dächer reparieren, Zäune spannen und die Gelände zu bewirtschaften. Aber wir arbeiten bereits auch intensiv an den Plänen für zwei neue Gemeindehäuser für Guinaygayan und Apad. Ein Ingenieur aus Manila, den wir kennengelernt haben, als er hier in Guam lebte, hat uns einen guten Kostenvoranschlag unterbreitet, um die Gemeindehäuser mit Zement zu bauen und die Dächer mit stabilen Stahlbindern zu decken. Im Preis sind auch Toiletten für Männer und Frauen und einer Klärgrube enthalten. Die Kosten sind höher, als wir erwarteten, da man das ganze Baumaterial mit dem Boot zu den Inseln bringen muss. Für ca. 38.000,- € können wir jeweils ein Gemeindehaus bauen. Das erste wollen wir im Februar 2021, das zweite im Herbst 2021 errichten, und hoffen bis dahin die Spenden dafür erhalten zu haben.

Egal wie groß die Herausforderungen sein mögen, wir lassen uns nicht entmutigen, denn wir wissen, dass es die Güte des Herrn uns bewahrt und seine Barmherzigkeit kein Ende hat, denn seine Treue ist alle Morgen neu und groß!

Den aktuellen Gebetsbrief mit weiteren Gebetsanliegen können Sie hier herunterladen:

Aktueller Gebetsbrief November 2020
Gebetsbrief Nov 2020.pdf
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