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Menschen in Mission

Flugunfall auf Woleai

von Jonathan Paulsen, Missionspilot auf Yap

Hinter mir liegen anderthalb Jahre voller bewegender und spannender Einsätze auf Palau und Yap. Ich möchte euch an einigen der vielen Erlebnisse, Begegnungen und Eindrücke teilhaben lassen. Anfang März bin ich frühmorgens mit vier Technikern an Board nach Woleai aufgebrochen. Der moderne italienische Dieselgenerator hatte nach einem Jahr tropischer Inselbedingungen und vermutlich auch durch mangelnde Wartung den Geist aufgegeben. Seit Wochen gab es keinen Strom mehr auf der Insel.

Jetzt sollte ein gebrauchter Dieselgenerator ans Netz angeschlossen werden. Dieser war zuvor mit dem Schiff nach Woleai transportiert worden. Die Techniker erklärten mir stolz, dass dieser „neue“ Generator zwar schon viele Jahre auf dem Buckel hat, aber immer noch hervorragende Dienste leisten würde. Bei genauerem Hinsehen fand ich heraus, warum. Das Herzstück war ein Deutz-Motor, wie er auch in so manchen deutschen Traktor verbaut ist. Die Steuerungseinheit wurde im „Insel-Style“ verkabelt, und anfangs gab es erhebliche Startschwierigkeiten. Aber schließlich funktionierte alles. In der Zwischenzeit hatte ich die Freude, mit unserem lokalen Mitarbeiter die Insel zu erkunden und mit den Insulanern ins Gespräch zu kommen.

Ein paar Wochen später war mein Flugzeug neben den neun Passagieren an Bord und bis unter die Decke voll beladen. An Bord hatte ich eine solarbetriebene Wasserfilteranlage aus Deutschland, die wir auf der kleinen Insel Fais im Dschungel neben einem kleinen Wasserloch aufbauten. Es war ein ganz besonderes Projekt für mich, denn in dieser Zeit herrschte auf den Inseln große Trockenheit und die Trinkwasservorräte waren fast aufgebraucht. Die Insulaner, die von Natur aus zurückhaltend und wortkarg sind, drückten ihre tiefe Dankbarkeit aus, indem sie uns mit gekochtem Tunfisch, Taro und frisch vom Baum geschlagenen Kokosnüssen versorgten.

Am 12. Juli bin ich beim Starten auf Woleai von der Piste abgekommen. Es handelt sich um die herausforderndste Piste, die 2009 aufgrund sehr schlechter Wartung geschlossen wurde. 2018 wurde sie wiedereröffnet, jedoch ohne nennenswerte Verbesserungen. Die Piste hat eine Senke, die sich bei starkem Regen von den Seiten her mit Wasser füllt. Vor meinem Anflug auf Woleai zog ein starker Regensturm über die Insel, und ich musste etwa eine halbe Stunde in der Luft kreisen, bevor ich sicher landen konnte. Der Wasserpegel in der Senke stieg beim Entladen, Beladen und Abfertigen des Flugzeugs schneller an als erwartet. Beim Durchqueren der Senke verlor ich die Kontrolle über das Flugzeug und kam nach rechts von der Landebahn ab, wo ich im dichten Gebüsch und Gestrüpp zum Stillstand gekommen bin. Dabei hat Gott uns zehn Personen an Board auf wunderbare und gnädige Weise bewahrt! Niemand ist zu Schaden gekommen, nicht mal ein Kratzer - ein absolutes Wunder und gnädiges Eingreifen Gottes! Der Schaden am Flugzeug war jedoch total.


Die darauffolgenden sechs Tage verbrachte ich auf der kleinen Insel, da es weiterhin stark regnete und der Wasserpegel in der Senke zu hoch war, um sicher landen und starten zu können. Die Insulaner kümmerten sich herzlich um mich und drückten immer wieder ihr Bedauern aus. Sie betrachteten den Unfall nicht so sehr als mein Versagen, sondern als Versagen der Regierung. Sie sagten: „Wäre die Piste in gutem Zustand gewesen, wäre dieser Unfall nicht passiert.“

Der Unfall wird derzeit von der FAA (Luftfahrt-Bundesamt der USA) untersucht. Für mich gab es eine Auflage von der FAA, ein achtstündiges Online-Training zu absolvieren, das ich im Oktober erfolgreich abgeschlossen habe. Anschließend erhielt ich von der FAA ein Schreiben, in dem sie mir mitteilten, dass es keinerlei weitere Einschränkungen oder Beanstandungen hinsichtlich meiner Lizenz gibt. Dafür danke ich Gott von Herzen!

Seit Mitte November bin ich nun wieder in Deutschland, da meine Zeit auf Yap schneller als erwartet zu Ende gegangen ist. Wie es nun konkret für mich weitergeht, ist noch offen. Ich bete, dass Gott mir klar zeigt, wo Er mich gebrauchen möchte, und ihr dürft mich gern im Gebet begleiten.  In der Zwischenzeit wurde das verunglückte Flugzeug auf Woleai auseinandergebaut und n Einzelteilen zur Hauptstation nach Yap transportiert. Dort dient es als Ersatzteile für unsere andere Queen Air.

 

 

 

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